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Vaginalring

Aktualisiert: 3. Aug. 2023

Der Vaginalring ist ein Kunststoffring, den du als Verhütungsmethode in deine Scheide einführst. Er setzt die Hormone Östrogen und Progestin frei.



Dieser Artikel ist Teil unserer Verhütungsserie!

 

Was wir hier behandeln


 

Hinweis: Die nachstehenden Informationen stammen aus den Referenzen (1-5), sofern nicht anders angegeben.


Worum handelt es sich?

Der Verhütungsring ( den du vielleicht als NuvaRing kennst) ist ein Kunststoffring, den du in deine Scheide einführst. Dort setzt er die Hormone Östrogen und Progestin frei (siehe weiter unten).


Vaginal ring
Vaginalring // © Reproductive Health Supplies Coalition

Normalerweise nimmst du den Ring nach drei Wochen heraus, um eine Woche hormonfreie Zeit zu haben. Während dieser Zeit tritt normalerweise die Menstruation ein. Nach dieser hormonfreien Woche führst du einen neuen Ring in deine Vagina ein.

Du kannst den Ring auch einen ganzen Monat lang drin lassen und ihn sofort durch einen neuen ersetzen, ohne eine Woche Pause einzulegen. Dies wird als "Verhütung mit verlängertem Zyklus" bezeichnet, die zwar die Menstruation verhindert, aber zu unregelmäßigen Schmierblutungen oder sogenannten Durchbruchblutungen führen kann. Welches Verhütungssystem für dich am besten geeignet ist, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen.


Der Vaginalring kann manchmal beim Sex spürbar sein. Wenn dies bei dir der Fall ist, kannst du ihn vor dem Sex herausnehmen, solange du ihn innerhalb von drei Stunden wieder einsetzt (gerechnet ab dem Zeitpunkt der Entnahme). Das korrekte Einsetzen des Rings ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn du den Dreh einmal raus hast, geht es in der Regel leicht und schnell. Du kannst deinen Arzt oder deine Ärztin bitten, dir zu zeigen, wie man es macht.


Bevor dein Arzt oder deine Ärztin dir den Ring verschreibt, wird er oder sie normalerweise deinen Blutdruck messen.


Wie funktioniert die Methode?

Der Ring enthält sowohl Östrogen als auch Progestin. Östrogen ist ein körpereigenes Hormon, und Progestin ist eine synthetische Version des natürlichen Hormons Progesteron. Diese Hormone unterdrücken den Eisprung und verhindern somit die Freisetzung einer Eizelle. Wenn keine Eizelle vorhanden ist, kann keine Befruchtung stattfinden. Die Hormone verdicken außerdem den Schleim im Gebärmutterhals, was verhindert, dass Samenzellen durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen. Dadurch wird die Befruchtung einer Eizelle verhindert, falls doch eine freigesetzt wird. Und schließlich sorgt der Ring dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dünner wird, was die Einnistung einer eventuell befruchteten Eizelle verhindert.


Wie wirksam ist die Methode?

Der Ring ist sehr wirksam. Bei perfekter Anwendung schützt er zu 99,7 % vor einer Schwangerschaft (d. h. von 1000 Personen*, die diese Methode anwenden, werden etwa 3 Personen* pro Jahr schwanger).

Bei normaler Anwendung sinkt die Wirksamkeit auf 91 % (was zu 90 Schwangerschaften pro 1000 Personen* pro Jahr führt). Das liegt daran, dass es wichtig ist, den Ring rechtzeitig auszuwechseln. Wenn du das nicht tust, steigt dein Risiko einer Schwangerschaft. Wenn du glaubst, dass es dir schwer fallen wird, an das Wechseln deines Rings zu denken, ist vielleicht eine andere Verhütungsmethode besser geeignet. Du könntest dich zum Beispiel für eine Injektion oder ein Implantat entscheiden oder ein Kondom benutzen.


Bestimmte Medikamente können die Wirkung des Rings beeinträchtigen, darunter Medikamente gegen Krampfanfälle und bestimmte Antibiotika. Erkundige dich bei deinem Arzt oder deiner Ärztin nach eventuellen Wechselwirkungen mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, die du einnimmst, da sich dadurch das Risiko einer Schwangerschaft erhöhen kann.


Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Möglicherweise ändert sich dein Blutungsmuster und die Menstruation wird schwächer. Manchmal treten auch unregelmäßige Schmierblutungen auf. Bei einigen AnwenderInnen treten Kopfschmerzen, Übelkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten, Reizungen oder Entzündungen der Scheide oder vermehrter Ausfluss auf.


Beachte, dass nur ein Teil der AnwenderInnen (einige) dieser Nebenwirkungen erfahren, und einige Personen werden Nebenwirkungen verspüren, die hier nicht aufgeführt sind. Ob dies bei dir der Fall ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.


Wann kann ich die Methode nicht anwenden?

In den ersten drei bis sechs Wochen nach der Geburt eines Kindes. Manchmal kannst du diese Verhütungsmethode auch nicht anwenden, wenn du rauchst, an Bluthochdruck (Hypertonie), bestimmten rheumatischen Erkrankungen, Migräne mit Aura, Multipler Sklerose, Diabetes (seit mehr als 20 Jahren), entzündlichen Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Lebererkrankungen, Gallenblasenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herz und Gefäße), Schlaganfall, Thrombose oder Risikofaktoren für Thrombose oder Brustkrebs leidest.


Manchmal kannst du den Ring auch verwenden, wenn du eines dieser Probleme hast. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um herauszufinden, ob dein Gesundheitsproblem definitiv bedeutet, dass du den Ring nicht verwenden kannst.


Einiges deutet darauf hin, dass der Ring nicht für dich geeignet ist, wenn du an Fettleibigkeit leidest, da er in diesem Fall möglicherweise nicht genügend Hormone freisetzt, um eine Schwangerschaft zuverlässig zu verhindern. Frage deinen Arzt oder deine Ärztin, ob dies auf dich zutrifft, wenn du dir Sorgen machst.


Funktioniert die Methode sofort?

Das hängt davon ab, wann du mit der Anwendung des Vaginalrings beginnst. Wenn du innerhalb von fünf Tagen nach Beginn deiner Menstruation damit beginnst, bist du sofort geschützt. Wenn du mehr als fünf Tage nach Beginn deiner Menstruation mit der Anwendung beginnst, musst du eine andere Verhütungsmethode anwenden (z. B. ein Kondom), wenn du in den sieben Tagen nach dem Einsetzen deines ersten Rings Sex hast. Dies gilt auch, wenn du mehr als drei Wochen postpartal bist und nicht stillst. Erkundige dich bei deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche Situation auf dich zutrifft, wenn du dir nicht sicher bist.


Wenn du einen deiner Ringe zu spät einsetzt (d. h. mehr als 48 Stunden zu spät), wende dich an deinen Arzt oder deine Ärztin, wenn du dir nicht sicher bist, was zu tun ist. Das Gleiche gilt, wenn du erbrochen hast oder wenn du starken Durchfall hattest. In der Packungsbeilage des Rings wird normalerweise beschrieben, in welchen Fällen du noch geschützt bist und in welchen nicht, aber manche Situationen sind recht kompliziert. Wenn dir das nicht ganz klar ist, ist es besser, deinen Arzt oder deine Ärztin zu fragen, um das Risiko einer Schwangerschaft zu minimieren.


Was passiert mit meiner Fruchtbarkeit, wenn ich damit aufhöre?

In der Regel kehrt deine Fruchtbarkeit ein paar Wochen bis drei Monate nach dem Absetzen des Rings zurück (6).


Schützt die Methode vor Geschlechtskrankheiten?

Nein. Hormone allein schützen nicht vor Geschlechtskrankheiten. Wenn du mit jemandem Sex hast, der neu ist oder nicht getestet wurde, benutze zusätzlich ein Kondom.




*Mit Menschen sind hier alle gemeint, die schwanger werden können, einschließlich Mädchen, Frauen, nicht-binäre Menschen und Transgender-Männer, die noch ihre Gebärmutter, Vagina und Eierstöcke haben.



Bist du neugierig auf andere Methoden, um dich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen? Informiere dich hier über andere Verhütungsmethoden!


Dieser Artikel wird noch medizinisch geprüft.

Mitwirkende

Verfasst von Juliëtte Gossens

Rezensiert von Sophie Oppelt und Selina Voßen

Bearbeitet von Juliëtte Gossens

Übersetzt von Sophie Oppelt

 

Referenzen


  1. McFarlane I (ed.). Seeing the unseen: The case for action in the neglected crisis of unintended pregnancy. United Nations Population Fund. 2022. Available from: https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/EN_SWP22%20report_0.pdf

  2. Hacker NF, Gambone JC, Hobel CJ (eds.). Hacker & Moore’s Essentials of Obstetrics & Gynecology. 6th ed. Philadelphia: Elsevier; 2016.

  3. Hoffman BL, Schorge JO, Halvorson LM, Hamid CA, Corton MM, Schaffer JI (eds.). William’s Gynecology. 4th ed. New York: McGraw-Hill Education; 2020.

  4. Centers for Disease Control and Prevention. The United States Medical Eligibility Criteria for Contraceptive Use, 2016 (US MEC). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/mec/summary.html

  5. Centers for Disease Control and Prevention. 2016 U.S. Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use (U.S. SPR). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/spr/summary.html

  6. Girum T, Wasie A. Return of fertility after discontinuation of contraception: a systematic review and meta-analysis. Contraception and Reproductive Medicine. 2018;3:9. DOI: 10.1186/s40834-018-0064-y


Bitte beachte: Die Informationen, die wir hier zur Verfügung stellen, dienen nur zu Bildungszwecken. Wenn du Beschwerden oder Fragen zu deiner Gesundheit hast, wende dich bitte an deinen Arzt oder eine andere zuständige medizinische Fachkraft. Wir geben keine medizinischen Ratschläge.

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