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Sterilisation der Frau (Abbinden der Eileiter)

Aktualisiert: 3. Aug. 2023

Die Sterilisation der Frau, auch bekannt als das Abbinden der Eileiter, ist eine dauerhafte Methode der Empfängnisverhütung. Das bedeutet, dass du nach dem Eingriff für den Rest deines Lebens nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden kannst.


Dieser Artikel ist Teil unserer Verhütungsserie!

 

Was wir hier behandeln


 

Hinweis: Die nachstehenden Informationen stammen aus den Referenzen (1-5), sofern nicht anders angegeben.


Worum handelt es sich?

Surgeons in operating theater as viewed through a door
Die Sterilisation von Frauen erfordert eine kleine Operation // © Anna Shvets

Die Sterilisation der Frau, auch bekannt als das Abbinden der Eileiter, ist eine dauerhafte Methode der Empfängnisverhütung. Das bedeutet, dass du nach dem Eingriff für den Rest deines Lebens nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden kannst. Da diese Methode im Prinzip unumkehrbar ist, solltest du dir sicher sein, dass du in Zukunft keine biologischen Kinder mehr bekommen möchtest. Sei dir darüber im Klaren, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass du deine Entscheidung bereuen wirst, vor allem, wenn du jung bist (6-8). Das heißt nicht, dass du es nicht tun solltest; es bedeutet nur, dass du es dir sehr gut überlegen musst - wie du es auch beim Kinderwunsch tun solltest.

Du solltest diese Option auch mit deinem Partner besprechen, wenn du einen hast, damit ihr euch über die Folgen einer dauerhaften Verhütung einig seid. Dein Arzt oder deine Ärztin wird auch ein ausführliches Gespräch mit dir führen, bevor er oder sie diesen Eingriff an dir vornimmt.


Beachte, dass die Sterilisation in einigen Ländern illegal ist. Informiere dich über die nationalen und lokalen Gesetze, um herauszufinden, ob dies auf dein Heimatland zutrifft.


Obwohl es sich um die weltweit am häufigsten verwendete Methode der Empfängnisverhütung handelt (9), kommt es in verschiedenen Teilen der Welt leider häufig vor, dass sich Ärzte und Ärztinnen weigern, eine Sterilisation bei Frauen und Menschen mit einer Gebärmutter durchzuführen, selbst wenn diese gesetzlich erlaubt ist. Sie sind vielleicht der Meinung, dass du zu jung bist, dass du deine Entscheidung bereuen wirst, oder sie benötigen die Zustimmung deines Ehemanns oder Partners. Wenn dies der Fall ist, kannst du immer versuchen, einen anderen Arzt oder eine andere Ärztin zu finden, oder du kannst dich an die Patientenberatung deines Krankenhauses oder deiner Klinik wenden, um diese Angelegenheit zu besprechen. Eine medizinische Fachkraft hat keinen Grund, die Behandlung zu verweigern, wenn du eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen hast, du andere Möglichkeiten ernsthaft in Betracht gezogen hast und es keine medizinischen oder rechtlichen Gründe gibt, die gegen den Eingriff sprechen. Sie dürfen die Behandlung jedoch verweigern, wenn sie der Meinung sind, dass diese nicht in deinem besten Interesse ist. (10, 11)


Wie funktioniert sie?

Bei einer Eileiterunterbindung werden die Eileiter, welche die Eizellen von den Eierstöcken zur Gebärmutter transportieren, in der Regel abgebunden oder durchtrennt ("Ligatur" bedeutet abbinden). Dadurch wird die Freisetzung einer Eizelle verhindert, so dass sie nicht befruchtet werden kann. Dazu ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich, der häufig unter Vollnarkose, manchmal aber auch unter Lokalanästhesie durchgeführt wird. Wenn du schwanger bist und dich nach der Schwangerschaft einer Eileiterunterbindung unterziehen willst, kannst du den Eingriff oft während der Entbindung durchführen lassen.


Wie wirksam ist sie?

Eine Sterilisation ist zu 99,5 % wirksam, d. h. von 1000 Personen*, die sich sterilisieren lassen, werden nur 5 innerhalb eines Jahres schwanger. Wenn du jedoch noch jung bist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Sterilisation fehlschlägt. Die genaue Effektivität des Eingriffs hängt auch davon ab, welche Technik der Chirurg oder die Chirurgin anwendet. Erkundige dich bei deinem Arzt oder deiner Ärztin, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Sterilisation bei dir nicht funktioniert.


Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Nach einer Eileiterunterbindung können der Blutfluss und die Schmerzen während der Menstruation abnehmen, aber die Zyklen können unregelmäßiger werden. Wenn die Eileiterunterbindung fehlschlägt und du doch schwanger wirst, ist die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft höher, was sehr gefährlich sein kann. Auch der Eingriff selbst kann gefährlich sein, vor allem, wenn du dafür eine Vollnarkose bekommst, aber das sind Risiken, die bei jeder Operation bestehen.


Die Eileiterunterbindung kann das Risiko von Eierstockkrebs verringern.


Beachte, dass nur ein Teil der Personen (einige) dieser Nebenwirkungen erfährt, und einige Personen werden Nebenwirkungen verspüren, die hier nicht aufgeführt sind. Ob dies bei dir der Fall ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.


Wann kann ich sie nicht anwenden?

Es gibt nur wenige Situationen, in welchen du dich nicht sterilisieren lassen kannst. Das sind in der Regel Situationen, in denen es gefährlich ist, sich einer Operation zu unterziehen, oder wenn du auf die bei dem Verfahren verwendeten Materialien allergisch bist. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dir sagen, ob deine aktuelle Situation eine Sterilisation nicht zulässt.


Funktioniert sie sofort?

Dies hängt von der Methode ab, die der Chirurg oder die Chirurgin für den Eingriff verwendet hat. In den meisten Fällen ist die Eileiterunterbindung sofort wirksam. Bei einigen Methoden ist jedoch einige Monate nach dem Eingriff ein Test erforderlich, um zu prüfen, ob die Operation erfolgreich war, und du musst in dieser Zeit eine zusätzliche Verhütungsmethode anwenden. Frag deinen Arzt oder deine Ärztin, welche Situation auf dich zutrifft, wenn er oder sie es dir nicht ausdrücklich gesagt hat.


Was passiert mit meiner Fruchtbarkeit, wenn ich damit aufhöre?

Die Eileiterunterbindung ist eigentlich irreversibel, d. h. du wirst dauerhaft unfruchtbar sein. Dein Arzt oder deine Ärztin kann zwar versuchen, die Eileiterunterbindung rückgängig zu machen, aber es gibt keine Garantie dafür, dass dies gelingt. Im Allgemeinen ist die Chance einer erfolgreichen Rückgängigmachung höher, je weniger Zeit seit der Eileiterunterbindung vergangen ist. Es gibt Hinweise darauf, dass zwischen 30 % und 80 % der Umkehrungen erfolgreich sind (12), aber auch das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ist nach einer Umkehrung erhöht. Wenn die Umkehrung der Eileiterunterbrechung nicht erfolgreich ist, kannst du künstliche Befruchtungstechniken wie IVF ausprobieren - diese sind jedoch oft teuer und haben auch keine Erfolgsgarantie.


Schützt sie vor Geschlechtskrankheiten?

Nein. Wenn du mit jemandem Sex hast, der neu oder ungetestet ist, benutze zusätzlich ein Kondom.




*Mit Menschen sind hier alle gemeint, die schwanger werden können, einschließlich Mädchen, Frauen, nicht-binäre Menschen und Transgender-Männer, die noch ihre Gebärmutter, Vagina und Eierstöcke haben.



Bist du neugierig auf andere Methoden, um dich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen? Informiere dich hier über andere Verhütungsmethoden!



Dieser Artikel wird noch medizinisch geprüft.

Mitwirkende

Verfasst von Juliëtte Gossens

Rezensiert von Sophie Oppelt und Selina Voßen

Bearbeitet von Juliëtte Gossens

Übersetzt von Sophie Oppelt

 

Referenzen


  1. McFarlane I (ed.). Seeing the unseen: The case for action in the neglected crisis of unintended pregnancy. United Nations Population Fund. 2022. Available from: https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/EN_SWP22%20report_0.pdf

  2. Hacker NF, Gambone JC, Hobel CJ (eds.). Hacker & Moore’s Essentials of Obstetrics & Gynecology. 6th ed. Philadelphia: Elsevier; 2016.

  3. Hoffman BL, Schorge JO, Halvorson LM, Hamid CA, Corton MM, Schaffer JI (eds.). William’s Gynecology. 4th ed. New York: McGraw-Hill Education; 2020.

  4. Centers for Disease Control and Prevention. The United States Medical Eligibility Criteria for Contraceptive Use, 2016 (US MEC). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/mec/summary.html

  5. Centers for Disease Control and Prevention. 2016 U.S. Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use (U.S. SPR). Available from: https://www.cdc.gov/reproductivehealth/contraception/mmwr/spr/summary.html

  6. Danvers A, Evans TA. Risk of Sterilization Regret and Age. Obstetrics & Gynecology. 2022;139(3):433-439. DOI: 10.1097/AOG.0000000000004692

  7. Bansal A, Dwivedi LK. Sterilization regret in India: Is quality of care a matter of concern? Contraception and Reproductive Medicine. 2020;5:13. DOI: 10.1186/s40834-020-00115-8

  8. Curtis KM, Mohllajee AP, Peterson HB. Regret following female sterilization at a young age: a systematic review. Contraception. 2006;73:205-210. DOI: 10.1016/j.contraception.2005.08.006

  9. United Nations. Contraceptive Use by Method. 2019. Available from: https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/files/documents/2020/Jan/un_2019_contraceptiveusebymethod_databooklet.pdf [Accessed September 12th, 2022]

  10. McGowan E. Can Doctors Refuse Tubal Ligation? Here’s Why It’s Hard To Get One. Available from: https://www.bustle.com/life/can-i-get-my-tubes-tied-process-for-tubal-ligation [Accessed September 14th, 2022]

  11. Lalonde D. Sexist barriers block women’s choice to be sterilized. The Conversation. August 14th, 2018. https://theconversation.com/sexist-barriers-block-womens-choice-to-be-sterilized-99754 [Accessed September 16th, 2022]


Bitte beachte: Die Informationen, die wir hier zur Verfügung stellen, dienen nur zu Bildungszwecken. Wenn du Beschwerden oder Fragen zu deiner Gesundheit hast, wende dich bitte an deinen Arzt oder eine andere zuständige medizinische Fachkraft. Wir geben keine medizinischen Ratschläge.

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